Weihnachtsschauturnen 2022: Auf große „Safari-Tour“ mitgenommen

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Temperamentvolle Darbietung: Als eindrucksvolle bunte und flatternde „Schmetterlinge“ überzeugten die Turnerinnen zwischen neun und 14 Jahren. Bild: Herbert Bickel.

Die traditionelle Leistungsschau der Laudaer ETSV-Turnabteilung hatte auch nach langer Zwangspause – zuletzt 2019 vor vollem Haus – nichts von ihrer gewohnten Anziehungskraft verloren.

Von Zebras, Flamingos, Löwen, Leoparden, Schmetterlingen und Erdmännchen über Touristen bis hin zum letztlich alles hinwegfegenden Sandsturm: Bestens unterhalten fühlten sich nun die durchweg begeisterten Besucher der Sporthalle an der Becksteiner Straße, entführte doch dort der Eisenbahner Turn- und Sportverein (ETSV) 1904 Lauda bei seinem längst als Tradition geltenden Weihnachts-Schauturnen in diesem Jahr auf den afrikanischen Kontinent. Über gut anderthalb Stunden dominierte dabei hell leuchtend an einem sonst eher trüben Nachmittag das 2022er-Motto „Safari“, das ein vielfältiges und vor allem buntes Treiben bedingte, wuselte es doch die gesamte Zeitspanne hinweg in den verschiedensten Facetten quer durch die passend dekorierte Räumlichkeit.

Mehr als 400 stets nicht mit Applaus sparende Zuschauer, darunter in erster Linie natürlich Eltern, Omis und Opas sowie Geschwister, aber auch sonstige Interessierte verfolgten von der voll besetzten Tribüne aus mit sichtlicher Zufriedenheit das Treiben der etwa 130 Aktiven auf Matten, an Geräten und mit diversen Requisiten, die damit auf unterschiedliche Weise in eine für Europäer zumeist fremde Welt eintauchten. Die farbenfrohe Palette der einzelnen, insgesamt acht Beiträge überzeugte hier bei jeweils entsprechenden Outfits durch viel Kreativität und Spielfreude, wobei naturgemäß die sportlichen und teils gar akrobatischen Highlights die besonderen Akzente setzten.

Für die Turnabteilung, eine von acht des rund 1.700 Mitglieder zählenden ETSV, allerdings mit fast der Hälfte die weitaus größte, hieß eingangs namens der Leiterin Beate Papp die stellvertretende Vorsitzende Beate Hehn das Publikum willkommen, verbunden mit dem Hinweis am zweiten Advent, dass man die vergangenen Monate erneut genutzt habe, um die anvertrauten Kinder und Jugendlichen wieder ein Stückchen fitter zu machen. Nach Hehn, die später noch die Vorbereitungscrew und die ehrenamtlichen Helferinnen sowie vor allem ausdrücklich die mit viel Engagement aufwartenden Übungsleiterinnen lobend hervorhob, würdigte auch der folgende Grußredner den Einsatz der zahlreichen tätigen Kräfte, ohne die kein Verein auskomme.

Passend daher zum eben erst begangenen „Tag des Ehrenamtes“ spannte dazu den Bogen der Vorsitzende des Sportkreises Tauberbischofsheim, Matthias Götzelmann, der mit sichtlichem Stolz festhielt, dass die 39.000 Mitglieder umfassende Vereinigung trotz der Corona-Einschränkungen kaum Verluste verzeichnete. Nach einem Blick auf die spezielle Situation des Großvereines von Lauda-Königshofen löste dieser Abstecher endgültig den Startschuss zum folgenden abwechslungsreichen Geschehen auf und teils hoch über dem Hallenboden aus. Moderiert dabei wie längst gewohnt von der Stellvertreterin Beate Hehn, die mit kurzen Erläuterungen zu den einzelnen Nummern überleitete, sorgte hier in eingespielter Manier die ETSV-Vorsitzende Anni Miller als bewährter Discjockey am Regler für die gelungene tönende Untermalung.

Als muntere schwarz-weiße „Zebras“ bestritten die Eineinhalb- bis über Dreijährigen des Eltern-Kind-Turnens (Trainerin Beate Hehn) nach einem gemeinsamen Einzugslied den Auftakt zum Thema „Safari“, gefolgt von den drei- bis sechsjährigen Mädchen der Rhythmischen Sportgymnastik (Jugendleiterin Barbara Ludwig und Luca Ebert) als äußerst niedliche rosa „Flamingos“, bevor sich die Turnkinder der Vier- bis Sechsjährigen (Nicole Stephan, Jule Müller und Kimmi Stöhr) als wilde und mächtige „Löwen“ präsentierten.

Die RSG-Gruppe im Alter zwischen Sechs und Zehn (Barbara Ludwig und Luca Ebert) veranschaulichte ihre gute Tarnung plus Jagdinstinkt als gepunktete „Leoparden“, ehe die Zehn- bis 13-Jährigen der Rhythmischen Sportgymnastik unter der Leitung von Abteilungschefin Beate Papp die neugierigen „Safari-Besucher“ darstellten, abgelöst von den Turnerinnen zwischen neun und 14 Jahren (Lucy Hellinger, Lilija Schiewe, Anna Herold und Sophie Bartel), die als eindrucksvolle bunte „Schmetterlinge“ flatternd durch den Raum schwebten.

Als bezaubernde und talentierte „Erdmännchen“ überzeugten noch darüber hinaus die sechs- bis neunjährigen Turnerinnen (Maria Fleuchaus und Sophie Bartel), womit sich der zügige und reibungslose Ablauf seinem Ende zuneigte. In der abschließenden Szene wirbelte der „Sandsturm“ der jungen Damen ab dem 15. Lebensjahr (Lucy Hellinger und Lilija Schiewe) noch einmal gehörig durch das Gemäuer, verkörpert von den „Diamant-Girls“, nachdem zuvor die Gruppen „Saphir“, „Rubin“ und „Smaragd“ ihr Können demonstriert hatten.

Diese temperamentvolle Darbietung setzte gleichzeitig den fulminanten Schlusspunkt unter ein farbenfrohes und bewegungsreiches Programm, das bei den Betrachtern viel Anklang fand, untermauert durch langanhaltenden und heftigen Beifall von den oberen Rängen. Dieser letzte Beitrag leitete schließlich auch über in das große Finale, zu dem sich noch einmal die geballte Schar der Mitwirkenden im weiten Hallenrund versammelte, nachdem man zuvor alle schon namentlich vorgestellt hatte.

Mittlerweile fast ohne Tageshelligkeit vereinte sich hier ein fröhlicher und tänzerischer Reigen, bei dem sich die aktiven Kinder und Jugendlichen sowie ebenso die eifrigen Übungsleiterinnen sichtlich zufrieden zeigten mit dem Verlauf eines 2022er weihnachtlichen Schauturnens, das wieder einmal auf beeindruckende Weise die bedeutende Rolle des ETSV Lauda in der Liste der städtischen Vereine unterstrich. Passend zur dabei überall spürbaren Herzlichkeit gab es somit am Ende unter stimmungsvollen Klängen für jeden ein mit Zuckerguss überzogenes Hefe-Schmankerl in Herzform, wie regelmäßig seit Jahren gespendet von einer Großbäckerei mit Sitz in Königshofen.

Text: Herbert Bickel

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